Umwelt und Nachhaltigkeit sind wichtige Faktoren der strategischen Unternehmensführung. Die Erwartungen und Anfragen von Kunden, Verbrauchern, Medien und Investoren oder Kapitalgebern steigen stetig. Klimawandel und CO2-Emissionen bewegen Gesellschaft und Wirtschaft. Unsere Branche kann mit eigenen Themen wie Recycling, recyclinggerechtem Design oder dem Einsatz von Rezyklat entscheidende Beiträge leisten.
Die gesamte Kunststoffverpackungsbranche steht vor der Aufgabe, sich zu ökologischen und sozialen Fragen zu positionieren. Wir führen dazu einen konstruktiven Dialog mit den relevanten Akteuren aus Politik und Gesellschaft. Dabei erstellen wir Positionspapiere, Ökobilanzen oder Studien, um klar zu zeigen, dass unsere Branche sich ihrer Verantwortung bewusst ist – und ihr gerecht wird.
IK ist Partner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises
Am 23. November 2023 zeichnet der DNP in Düsseldorf im Rahmen des 16. Deutschen Nachhaltigkeitstages das „große Bild“, eine hochdifferenzierte Momentaufnahme der Transformation in der deutschen Wirtschaft. Die Köpfe der 100 Branchensieger nehmen ihre Auszeichnungen entgegen. Die Sieger in den fünf Transformationsfeldern werden vor Ort bekannt gegeben und ausgezeichnet. Zu Gast: Spitzenpolitik, prominente Laudator:innen, Ehrengäste aus Wirtschaft und Gesellschaft sowie rund 100 Medienvertreter:innen. Die IK ist dieses Jahr Branchenpartner und stellt mit Dr. Isabell Schmidt erstmalig auch ein Mitglied für die Jury im Bereich Kunststoff.
Nachhaltigkeitsziele der Kunststoffverpackungsindustrie
IK-Nachhaltigkeitsbericht 2021
Bereits seit 2012 informiert die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. (IK) regelmäßig über die wesentlichen Nachhaltigkeitsherausforderungen der Kunststoffverpackungsindustrie in Deutschland. Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht ist der fünfte dieser Reihe und stellt die wichtigsten Ereignisse und Verbandsaktivitäten im Berichtszeitraum von 2019 bis 2021 dar.
Factsheet Klimaschutz mit Kunststoffen
Kunststoff kann vieles, das andere Materialien nicht können. Kunststoffverpackungen schützen vor Feuchtigkeit, halten Sauerstoff fern, sind im höchsten Maße flexibel an die verpackten Produkte anzupassen, um ein Vielfaches leichter als Karton oder Glas und verursachen im Vergleich weniger CO2-Emissionen. Durch Recycling und biobasierte Kunststoffe wird der CO2-Fußabdruck sogar noch besser.
Stellungnahme Aktionsplan mit ELIPSO
Der europäische Green Deal und damit auch die Kreislaufwirtschaft werden in den kommenden Jahren eine entscheidende Säule der europäischen Politik sein. Welche konkreten Maßnahmen von politischer Seite im Bereich der Kreislaufwirtschaft zu erwarten sind, hat die Europäische Kommission in ihrem Aktionsplan vom 11. März 2020 skizziert. Die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen und der französische Partnerverband Elipso haben die Ankündigungen der Kommission in Bezug auf Kunststoffverpackungen genau unter die Lupe genommen und bewertet. Das Ergebnis ist eine gemeinsame Erklärung der französischen und deutschen Kunststoffverpackungsindustrie.
1 Million Recyclingmaterial in der Produktion
Wir als Industrievereinigung Kunststoffverpackungen haben uns 2018 ein ambitioniertes Ziel gesetzt, um die Kreislaufwirtschaft zu stärken: Bis 2025 soll in Deutschland mindestens eine Million Tonnen Recyclingmaterial (oder nachwachsende Rohstoffe) zur Produktion von Kunststoffverpackungen eingesetzt werden. 2017 setzten die deutschen Hersteller 400.000 Tonnen Rezyklat (die Fachbezeichnung des in der Herstellung verwendeten Reyclingmaterials) bei der Produktion von Kunststoffverpackungen ein.
Mit dem signifikanten Ausbau des eingesetzten Recyclingmaterials wollen wir ein Zeichen dafür setzen, dass Deutschland seine Vorreiterrolle in Europa weiter bekräftigen will.
90 Prozent recycling- oder mehrwegfähige Haushaltsverpackungen
Bis 2025 sollen mindestens 90 Prozent der Haushaltsverpackungen recycling- oder mehrwegfähig sein. Bereits heute gilt dies für 75 Prozent der Kunststoffverpackungen, bezogen auf die Mengen im Gelben Sack und aus der PET-Getränkeflaschen-Sammlung.
90 Prozent ist ein realistischer, auch ökologisch sinnvoller Wert. Denn viele verpackte Produkte werden aus dem Ausland importiert. Zudem können sich manche Anpassungen von Verpackungen gesamtökologisch sogar negativ auswirken.
Ein Beispiel: Ultradünne Folien mit besonders effektiven Barriereschichten schützen sensible Lebensmittel sehr effektiv. Recyclingfähige Alternativen benötigen mehr Material. In manchen Bereichen gibt es jedoch Potenzial, die Recyclingfähigkeit ohne Beeinträchtigung der Materialeffizienz zu verbessern. Auf diese wollen wir uns konzentrieren.
Eco Design
Zu gering verpackte Ware wirkt sich ebenso auf die Umwelt aus wie zu stark verpackte Ware. Die goldene Regel lautet daher: Mit möglichst wenig Verpackung eine möglichst hohe Schutzwirkung zu erzielen! Eco Design, ein „Design für Recycling“, zielt darauf ab, die Umweltbelastung durch die Verpackung und die verpackte Ware über den gesamten Produktlebensweg zu minimieren.
Zum Eco Design-Prozess zählen dabei nicht nur die sichtbaren Eigenschaften der Verpackung selbst – auch das System der Warenlogistik und der Abfallentsorgung kann es beeinflussen. Häufig weisen diese Punkte sogar einen größeren Umwelteffekt als das Design der Verpackung selbst.
Als IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. haben wir den „Runden Tisch Eco Design“ ins Leben gerufen. Seine Mitglieder decken die gesamte Wertschöpfungskette ab. Der Runde Tisch hat 2019 den „Management-Leitfaden Eco Design von Kunststoffverpackungen“ vorgestellt. Dieser bietet Unternehmen praktische Hilfestellungen.
Biokunststoffe
Mit dem „Green Deal“ stellte die EU-Kommission 2019 ihr Programm vor, um Europa bis 2050 in die Klimaneutralität zu führen. Deutschland verfolgt dieses Ziel schon bis 2045. Damit ist klar: Die Kunststoffproduktion muss sich radikal umstellen. Regenerative Rohstoffquellen müssen schrittweise an die Stelle von Erdöl und anderen fossilen Rohstoffquellen treten. Neben Recyclingkunststoffen spielen hierbei auch aus Biomasse gewonnene Kunststoffe eine wachsende Rolle.
Die IK hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, dass bereits bis 2025 mindestens eine Million Tonnen Rezyklate oder nachwachsende Rohstoffe in der Produktion neuer Kunststoffverpackungen in Deutschland eingesetzt werden. Im IK-Arbeitskreis Bioplastics befassen wir uns mit allen Fragen rund um das Thema Verpackungen und Folien aus Biokunststoffen. Angefangen bei der Rohstoffgewinnung und -verfügbarkeit über Qualitätsmerkmale von Biokunststoffen, Anwendungsbereiche, die Marktentwicklung bis hin zur Verwertung.
Das Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe der Hochschule Hannover betreibt eine Informationsplattform für Biokunststoffe, bei der eine Vielzahl an aktuellen Zahlen, Fakten, Daten und Statistiken zum weltweiten Biokunststoffmarkt kostenlos abrufbar sind.
Unsere Position zur EU-Kunststoffstrategie
Mit ihrer Kunststoffstrategie hat die EU-Kommission Anfang 2018 ihre Anforderungen an die Kreislaufwirtschaft von Kunststoffverpackungen formuliert und adressiert sowie Maßnahmen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und zur Eindämmung des Littering skizziert.
Wir haben die Strategie begrüßt und ausführlich dazu Stellung bezogen. Das recyclinggerechte Design sowie die Erhöhung der Rezyklatanteile sind für die Kunststoffverpackungsindustrie die zentralen Elemente der weitreichenden EU Plastics Strategy. Auch die Bekämpfung des weltweiten Littering liegt im Interesse der Industrie, um die Zukunftsfähigkeit nachhaltiger Kunststoffprodukte zu gewährleisten.
Mit ihren Nachhaltigkeitszielen leisten unsere Mitgliedsunternehmen ihren Beitrag, um Kreisläufe zu schließen. Wir appellieren an die gesamte Wertschöpfungskette, sie dabei zu unterstützen.
„Wir sind Kunststoff“ – Initiative für mehr Kreislaufwirtschaft
Unter dem Dach der Initiative „Wir sind Kunststoff“ bündeln die größten Verbände der Kunststoffhersteller, der Kunststoffverarbeitenden Industrie und des Kunststoffmaschinenbaus seit 2021 ihre Erfahrungen und ihr Know-how.
Gemeinsam wollen die Verbände den offenen Austausch und Dialog zu Innovationen und nachhaltigen Entwicklungen der Kunststoffindustrie in Richtung Kreislaufwirtschaft vorantreiben. Die Initative sowie der dazugehörige Webauftritt „Dein Kunststoff“ wurden im Herbst 2021 gestartet.
WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN