REZYKLATEINSATZ BEI GEFAHRGUTVERPACKUNGEN?
VORARBEITEN BEI DER UN
Der deutlich zu steigernde Einsatz von Kunststoffrezyklaten beschränkt sich bei weitem nicht nur auf Konsumverpackungen – auch wenn die Medien darauf ihren Fokus richten, sondern auch auf gewerbliche Verpackungen. Bei Kunststofffässern und Kunststoff-IBC dominieren am Markt aber UN-bauartgeprüfte Gefahrgutverpackungen, die einem vergleichsweise ähnlich hohen und komplexen internationalen Regelwerk unterliegen wie Verpackungen für Lebensmittelkontakt. Der Technische Ausschuss Hohlkörper im IK und die IK-Fachgruppe IBC-K haben die IKinterne Diskussion zum Rezyklateinsatz in den Weltverband ICPP (International Confederation of Plastics Packaging Manufacturers) getragen. Auf der ICPP-Generalversammlung in Napa, USA, wurde in Abstimmung mit den Kollegen aus den USA vereinbart, mehrere Änderungen der Regelungen zum Rezyklateinsatz in das für die weltweite Regelsetzung zum Gefahrguttransport zuständige UN-Subcommittee im Laufe der nächsten zwei Jahre (Biennium 2019/2020) einzubringen.
Auf der Juli-Sitzung 2019 des UN-Komitees wurde bereits ein Informationspapier seitens ICPP vorgestellt, in dem das Vorhaben angekündigt wurde und mit dem auch gleichzeitig „die Stimmung“ der UN-Experten aus den Mitgliedsstaaten hinsichtlich Regeländerungen getestet wurde. Nach diesem positiven ersten Schritt werden mehrere Vorschläge unterbreitet, die den Einsatz von Rezyklaten deutlich erleichtern werden, ohne dabei Abstriche an der Sicherheit der Verpackungen vorzunehmen. Da jede Bauart von einer zuständigen nationalen Behörde zugelassen werden muss, wird u. a. ein entsprechendes Qualitätssicherungssystem jeweils von der Behörde zu prüfen sein. Wenn es gelingt, die regulativen Hürden auf der globalen UN-Ebene bis Ende 2020 abzubauen, werden die neuen Regelungen ab 2023 in nationales Recht umgesetzt. Die verbleibende Zeit sollte genutzt werden, um ab 2023 sichere Gefahrgutverpackungen und IBC mit signifikanten Rezyklatanteilen auf den Markt zu bringen. Verbandsseitig wird dieses Projekt von Torben Knöß, IK-Referent für Technik betreut, der in Napa auch zum Generalsekretär von ICPP als Nachfolger von Dr. Jürgen Bruder bestellt wurde. Damit bleibt das Sekretariat dieses wichtigen Weltverbandes weiter bei der IK.