Das innerhalb der IK organisierte Forum für EPS Recycling EPSY und die Fachgruppe airpop stellen klar: airpop ist recyclingfähig und wird erfolgreich recycelt. Die Recyclingquote für airpop -Verpackungen liegt in Deutschland bei etwa 50 Prozent (Conversio Studie 2017) – im europäischen Vergleich ein beispielhaftes Ergebnis, das sukzessive weiter ausgebaut wird. Das Material, das bereits während seiner Erst-Nutzungsphase durch spezifische Schutz- und Isolierfunktionen in Sachen Nachhaltigkeit überzeugt, wird auch an seinem Lebensende dem Kreislauf als Sekundär-Rohstoff zugeführt. Für Verunsicherung sorgt jedoch die kürzlich von der Zentralen Stelle Verpackungsregister veröffentlichte „Orientierungshilfe zur Bemessung der Recyclingfähigkeit von systembeteiligungspflichtigen Verpackungen“. Hier wird EPS von den sogenannten Gutmaterialien ausgeschlossen, da es aus ökonomischen Gründen aktuell von den Anlagenbetreibern kaum aus dem Gelben Sacks sortiert wird. Damit gilt das Material nach Definition der Zentralen Stelle als nicht recyclingfähig. Im Rahmen des Konsultationsverfahrens nimmt die EPS-Industrie öffentlich dazu Stellung.

airpop/EPS überzeugt mit sehr guten Recycling-Eigenschaften

Airpop Logo Weiss Hellblau 2airpop ist ein recyclingfähiges High-Tech Material und kein Wegwerf-Produkt. Dass den Anlagenbetreibern und Entsorgern oft noch monetäre Anreize fehlen, um die vergleichsweise geringen Materialmengen aus dem Gelben Sacks zu sortieren, darf nicht zu einer ungerechtfertigten Stigmatisierung des Materials als solches führen. Immerhin überzeugt expandiertes Polystyrol seit über 60 Jahren nicht nur durch seine Isolier- und Schutzfunktionen, sondern auch mit seinen ökologischen Eigenschaften. Es ist extrem leicht, spart Energie und kann mehrfach verlustfrei recycelt werden. Außerdem ist das Monomaterial einfach zu recyceln und grundsätzlich sortierfähig. Spezialisierte Recycler suchen EPS-Mengen – auch aus den Dualen Systemen.

airpop-Branche engagiert sich für Recycling von „Gelber Sack-EPS“

EPSY ForumMitte Juni hatte die Zentrale Stelle Verpackungsregister eine erste Orientierungshilfe für die Bemessung des recyclinggerechten Designs von Verpackungen vorgestellt. Grundlage ist eine eigene Definition von „Recyclingfähigkeit“, die nicht der allgemeinen öffentlichen Wahrnehmung entspricht. Als nicht-recyclingfähig werden auch solche Materialien eingestuft, deren Recycling zwar technisch möglich ist aber sich aktuell für die Dualen Systeme finanziell nicht rechnet und damit nicht erfolgt. Mit der aus unserer Sicht nicht gerechtfertigten monetären Bestrafung von EPS wird das Material trotz ökologischer Vorteile gegenüber den Wettbewerbsmaterialien schlechter gestellt. Damit kann sich der Malus wie ein unausgesprochenes Verbot auswirken. Dabei wäre eine Substitution durch ökologisch nachteiligere Materialien nicht im Sinne der Umwelt und auch nicht im Sinne des Verpackungsgesetzes. Das EPSY Forum und die Fachgruppe airpop halten eine Schärfung der Formulierungen des Passus zur Recyclingfähigkeit daher für dringend geboten: „Diese Zuordnung umfasst auch Verpackungen, die zwar grundsätzlich technisch recyclingfähig sind bzw. die bereits recycelt werden, deren Sortierung aus dem Gelben Sack/der Gelben Tonne nach heutigem Stand jedoch nicht wirtschaftlich ist (Beispiel EPS).“ 

Erfolgreiches airpop Recycling 

Etwa 80 Prozent aller airpop-Verpackungen werden außerhalb des Gelben Sacks gesammelt. Spezialisierte Recyclingunternehmen arbeiten mit den Entsorgern von Handelshäusern bspw. im Bereich Möbel oder Elektronik zusammen, die als einer der größten Inverkehrbringer ihre Verpackungen bei den Dualen Systemen lizensieren, sofern sie nicht über das Betreiben von Branchenlösungen davon ausgenommen sind. Firmen wie die FISCHER GmbH haben in den vergangenen Jahren eine entsprechende logistische Infrastruktur aufgebaut und sorgen so für das reibungslose Recycling der Verkaufs- und Transportverpackungen. Zusätzlich können Verbraucher große airpop-Verpackungen, etwa von Fernsehern oder Waschmaschinen, bei kommunalen Wertstoffhöfen zurückgeben.

Gelber Sack: Für EPS-Sortierung fehlt allein der monetäre Anreiz

Kleinere Mengen werden über den Gelben Sack oder die Wertstofftonne entsorgt. Auf eben diese Mengen von anteilig etwa 20 Prozent des Gesamtaufkommens bezieht sich auch die Einstufung durch die Zentrale Stelle. Während das Material als solches zu 100 Prozent recyclingfähig und eine Sortierung technisch machbar ist, wird es aufgrund der geringen Mengen im Abfallstrom der privaten Haushalte unter rein ökonomischen Aspekten zurzeit kaum aus dem Gelben Sacks aussortiert. Die unangemessene Stigmatisierung als „nicht-recyclingfähig“ und die daraus resultierende Verteuerung werden jedoch weder zu Innovationen, noch zu einem verstärkten Rezyklateinsatz bzw. einer finanziell lohnenden Sortierung beitragen. Aus Sicht der EPS-Industrie sind vielmehr neue Recyclingverfahren, der auch politisch geforderte verstärkte Einsatz von Rezyklaten und die Bereitschaft der Kunden dazu die wesentlichen Stellschrauben, um das EPS-Recycling finanziell attraktiver zu gestalten und damit auch zukünftig von den herausragenden Eigenschaften des Materials zu profitieren.

Das EPSY Recyclingforum, das durch Verarbeiter, Recycler und Rohmaterialhersteller gemeinsam geführt wird, agiert als Plattform, um im Dialog u.a. mit Anlagenbetreibern, Entsorgerverbänden und den Dualen Systemen andere Lösungswege bei der Sammlung und Sortierung zu ermitteln.

Verschiedene Optionen für das airpop-Recycling – Anerkennung des rohstofflichen Recyclings gefordert

airpop-Verpackungen lassen sich ganz einfach mechanisch recyceln. Die gebrauchten Teile werden zerkleinert und leben als Zusatzstoffe in neuen Verpackungen oder auch im Bau neuer Häuser weiter. Neben dem mechanischen Recycling lassen sich Verpackungen aus airpop auch wieder durch einfache Schmelzprozesse in ihren Ursprungsstoff umwandeln. Der neu gewonnene Recyclingkunststoff kann dann zur Herstellung neuer Kunststoffe verwendet werden.

Darüber hinaus unterstützen die deutschen Verarbeiter das europäische ProjektPolyStyreneLoop. Die u.a. auch mit EU-Mitteln finanzierte PSLoop-Initiative hat einen chemisch-physikalischen Recyclingprozess mit Hilfe eines Lösemittelverfahrens entwickelt, der auf der CreaSolv®-Technologie basiert. Dabei wird auch aus verschmutzten PS-Schaumstoffabfällen verwertbares Polystyrol wiedergewonnen, als Ausgangsstoff für unterschiedliche Anwendungen.

Der vorgelegte Entwurf zu den Beteiligungsentgelten fokussiert sich auf die Förderung von Materialien und Materialkombinationen, die „unter Berücksichtigung der Praxis der Sortierung und Verwertung“ zu einem möglichst hohen Prozentsatz rezykliert werden können (§21). Damit geht der Vorschlag zur Orientierungshilfe weit über die Regelungen des KrWG und VerpackungsV hinaus. In den deutschen Gesetzgebungen sowie auch europäischen Abfall-Direktiven und der Kunststoffstrategie ist das rohstoffliche (chemische) bereits als stoffliche Verwertung bzw. Recycling anerkannt.  Das EPSY Recyclingforum fordert daher die Orientierungshilfe auf den geltenden Gesetzeswortlaut anzupassen. Das heißt konkret, stets von „der derzeitigen Praxis“ zu sprechen und nicht auf „werkstoffliche Verwertung“ zu beschränken, so dass zukünftige, innovative Verfahren, vor allem zum Upcycling insbesondere gemischter Kunststoffabfälle, und der Einsatz innovativer Materialien nicht von vornerein ausgeschlossen werden.

In Kürze: airpop Fakten

airpop ® besteht zu 98 Prozent aus reiner Luft – deshalb der Name. Der minimale Kunststoffanteil von zwei Prozent Polystyrol dehnt sich während der Produktion auf ein zigfaches seines eigenen Volumens aus. Der Materialeinsatz ist etwa um zwei Drittel geringer als bei anderen  Verpackungsmaterialien und die Produktion erfordert deutlich weniger Energie als für andere Materialien. Das Material ist erstaunlich unempfindlich gegenüber Hitze, Dampf und Feuchtigkeit, leicht sowie wasserdicht und schützt zudem im Alltag zuverlässig. Dank der guten Isolierfähigkeit sorgt airpop ® dafür, dass Lebensmittel frisch, keimfrei und hygienisch bleiben und Konsumgüter wie Waschmaschinen oder Fernseher beim Transport vor Stößen geschützt werden.